Wespen: So weicht man den ungebetenen Gästen aus!

Der Sommer ist da und die Wespen auch! Die gestreiften kleinen Flieger lassen manch einen gestandenen Mann die Flucht ergreifen. Das hat zum Teil einen sehr ernsten Hintergrund, da manche Menschen allergisch auf Wespenstiche reagieren. Aber auch ohne eine lebensbedrohliche Insektenstichallergie gibt es einen guten Grund, Wespen aus dem Weg zu gehen: Ihre Stiche können ziemlich schmerzen – viel mehr als ein üblicher Mückenstich – und auch zu größeren Schwellungen führen, was insbesondere im Halsbereich gefährlich sein kann.

Grund genug, sich einmal ein wenig damit auseinanderzusetzen, wie Wespen überhaupt leben und welche Wespenarten uns stören. Aus diesen Erkenntnissen lassen sich zum Teil auch Rückschlüsse darauf ziehen, wie man Wespenattacken vorbeugen kann. Übrigens: Wer unter einer Insektenstichallergie leidet, sollte sich ausführlich von seinem Arzt über Notfallmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten und von diesem oder anderen Experten auch über Strategien, Stichen vorzubeugen, ausführlicher informieren lassen. Unsere folgenden Ausführungen richten sich in erster Linie also lediglich an Personen, die nicht an einer Allergie leiden, Stiche von Wespen etwa beim Aufenthalt im Freien aber natürlich dennoch lieber vermeiden möchten. Insbesondere Allergiker sollten sich über weitere Schutzmaßnahmen informieren!

Nutztier Wespe

Welche Wespen stören uns überhaupt und wie leben diese?

Ein Laie wird eine vorbeifliegende Wespe zwar allerhöchstens als solche klassifizieren können, es gibt aber sehr viele unterschiedliche Arten von Wespen. Viele dieser Wespenarten interessieren sich auch gar nicht für uns Menschen und unsere Picknicks in Gärten. Lediglich die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe sind hierzulande verstärkt in Verruf geraten, da sie mitunter gerne etwas von unseren leckeren sommerlichen Speisen abhaben möchten. Deshalb soll es im Folgenden auch nur um diese Wespen gehen.

Eine sehr wichtige Frage, wenn es darum geht, wie die Deutschen und Gemeinen Wespen leben, ist natürlich, wann sie überhaupt Saison haben. Ohne Frage ist es auffällig, dass wir in den kälteren Jahreszeiten kaum Wespen begegnen. Dass ihre Völker aber komplett sterben, ist nicht ganz richtig: Um die Art aufrechterhalten zu können, müssen natürlich einzelne Exemplare überwintern – das sind die Jungköniginnen. Diese Wespen suchen sich dann im Frühling einen passenden Ort, um ihre Nester zu bauen und Eier abzulegen. Es schlüpfen Arbeiterinnen, die unter anderem das Nest weiter ausbauen. Die Königin unter den Wespen pflanzt sich weiter fort, bis der Staat im späten Sommer oder frühen Herbst seine ausladendste Größe angenommen hat und auch Drohen und neue Jungköniginnen beherbergt. Letztere sind wiederum die einzigen Wespen, die überleben und wieder neue Staaten gründen werden – manchmal (bei milder Witterung) kann es allerdings bis tief in den Herbst (November) dauern, bis der restliche Staat untergegangen ist.

Familie im Garten

Deutsche Wespen und Gemeine Wespen sind echte Arbeitstiere und daher auch laufend auf der Suche nach Nahrung, mit welcher der Staat versorgt werden kann. Zu einem Problem werden diese Wespen allerdings häufig erst, wenn sich der Sommer seinem Ende zuneigt, der Staat zerfällt und die Arbeiterinnen auf sich gestellt sind. Auf dem Speiseplan der Deutschen und Gemeinen Wespen stehen übrigens nicht nur süße Dinge wie Saft von Früchten, Pollen und Nektar, auch nach Herzhaftem steht den Wespen oft der Sinn, sodass auch unsere Bratwurst nicht unbedingt sicher vor ihnen ist. Eigentliche Quellen für tierische Nahrung sind aber natürlich vor allem andere Insekten, sodass Wespen als tierische Schädlingsbekämpfer im eigenen Garten auch durchaus wichtige Dienste verrichten können. Um andere Insekten zu „erlegen“, setzen die benannten Wespen mitunter auch ihren Stachel ein. Er kann aber auch zum Einsatz kommen, wenn sich die Wespen bedroht fühlen – und hier kommen dann wir Menschen ins Spiel. Denn schließlich möchten Wespen uns nicht wirklich erbeuten, sondern sehen sich oft schlichtweg veranlasst, sich gegen uns zur Wehr zu setzen.

Attacken von Wespen im Freien vorbeugen

Geht es um einzelne Wespen, die uns nur im Freien zum Beispiel auf dem Balkon nerven, ist es eine gute Strategie, auf eine friedliche Koexistenz zu setzen, bei welcher der Mensch eine vorsichtige und besonnene Position einnimmt. Dies bedeutet vor allem, nicht mit aufgeregten Gesten nach den Wespen zu hauen, die dann oftmals verständlicherweise erst recht in Kampflaune geraten. Am besten scheint es, wenn man den Wespen von Anfang an gar nichts bietet, das sie interessiert – man sich also weder als Feind aufspielt, den es mit dem Stachel zu malträtieren gelten könnte, noch in der eigenen Nähe für Düfte, Farben und Essbares sorgt, das Wespen unkontrolliert neugierig macht.

Wespe im Garten

Zu den Düften, die für Wespen interessant sind, gehören übrigens nicht nur diejenigen von Blüten und Früchten: Auch auf Parfüms fliegen Wespen – wahrscheinlich in der Annahme, dass der Duft auf etwas Essbares hindeutet – mitunter sehr. Wer also in Ruhe draußen sitzen möchte, hüllt sich am besten nicht in eine Duftwolke. Zu den Farben, die Wespen begeistern könnten, zählt natürlich alles, was schön bunt ist – Früchte und Blumen, die leckeren Saft bzw. schmackhafte Pollen versprechen, sind ja auch farbenfroh. Dementsprechend zieht man in der Saison, in der Wespen nahezu überall anzutreffen sind, auch besser nichts allzu Farbenfrohes an. Weit sollte die Kleidung dabei auch eher nicht sein: Würde eine Wespe etwa unter einen wehenden Rock fliegen und sich angegriffen fühlen, da sie den Weg heraus nicht schnell findet, könnte sie in Stechlaune geraten.

Bleibt noch das Essbare, das Wespen anlockt: Wer es draußen ganz unterlässt zu essen, geht schon einmal sehr auf Nummer sicher. Erst recht, da dann so auch das gefährliche Szenario, dass man eine Wespe verschluckt, recht stark minimiert werden sollte – von „verschluckbaren“ Wespen im Haus natürlich einmal abgesehen. Wer dennoch draußen speisen möchte, sollte es in der Zeit, in der Wespen Saison haben, sehr vorsichtig tun: Alles Essbare sollte abgedeckt und jeder Schluck und Bissen gut geprüft werden, bevor er in den Mund gelangt. Beim Trinken sind zudem sehr dünne Strohhalme, durch die Wespen nicht aus Versehen eingesogen werden können, hilfreich.

Sollten die Wespen dennoch stark vertreten sein und sich durch die unterschiedlichen Möglichkeiten nicht von der Tafel verscheuchen lassen, erhalten Sie in unserem Shop auch eine Wespenfalle. Mit Zuckerwasser gefüllt stellt sie für viele Tiere eine Alternative zur Kaffeetafel dar.

Honig von Wespen

Viele weitere Strategien können helfen, Wespen erst gar keinen Grund zu geben, unsere Nähe zu suchen. Stellen Wespen eine echte Bedrohung – etwa für Allergiker und Kinder – dar, wobei sich die Wespennester dann oft auch an ungünstigen Stellen befinden, ist der Kontakt zu entsprechenden Behörden, die beraten und ggf. tätig werden können, angeraten.


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